freies Thema

Eine freie Themenwahl ist nicht nur einfach. Es schwirrte mir zwar relativ bald "etwas" im Kopf herum, aber die Zweifel sind ebenso bald gekommen: Passt das? Kommt es bei den Betrachtern an? Muss es nicht spektakulärer sein?

Solche Gedanken sind nicht nur normal, nein, es braucht sie auch. Ich brauche sie. Ich kann mich so noch etwas tiefer in ein Thema versetzen, Hintergründe suchen und - wenn es diese gibt, auch hervorholen.

 

Als Kind glaubete ich zu wissen, dass Fischstäbchen aus Fischen hergestellt werden, welche im Sand gedreht wurden... Nun gut, inzwischen weiss ich vieles etwas besser, aber für eine "Fotoarbeit" kann ich meine Kindheitsnaivitätene trotzdem gebrauchen.

 

Ich nenne die Serie "Stranish". Ein Kofferwort aus "Strange" (engl. fremd, eigenartig) und "Fish" (engl. Fisch)

 

Das erste Foto soll die Natürlichkeit zeigen. Ein Fisch, welcher aus dem Wasser kommt. Dies habe ich mit dem verschütteten Wasser im Sand und dem Restwasser im Glas angedeutet. Das es ein teures Glas ist, soll meinen Respekt vor dem Tier, der Natur zeigen. Ein Plastikbecher würde das Gegenteil zeigen. Dass der Bauch des Fisches nach rechts gerichtet ist, soll mitteilen, dass es weiter geht. Ein zweites Bild folgt noch.

 

Die Komplexitätsreduktion nach Art eines kleinen Kindes ist im zweiten Foto dargestellt. Der Fisch, im Sand gedreht ergibt ein Fischstäbchen. Ein grosser Fisch ein grossen Fischstäbchen. Dass es zum essen ist, soll die Zitrone zeigen. Fisch und Zitrone begegnen sich in der Natur eher kaum, also ist nun die menschliche Einflussnahme ins Bild gezogen worden. Die Ursprünglichkeit, dass der Fisch aus dem Wasser kommt, ist noch leicht angedeutet.

 

Aus vielen Fischteilen werden viele Fischstäbchen hergestellt. So meine damalige kindliche Logik, Im dreitten Bild mutieren sogar schon die Fischteile zu Stäbchen. Das Messer im oberen Bildteil zeugt vom grossen, menschlichen Einfluss auf die Natur und dem Umstand, dass Nahrung auch mit einer gewissen Brutalität "beschafft" wird.

Et voilà! Der Beweis: Die vielen Fischstäbchen sind da. Noch immer zeigt die Zitrone, dass es vom Menschen produzierte Nahrung ist, welche ihren Ursprung aus dem Wasser hat.

 

Das fünfte und sechste Bild kommt meinem damaligen und heutigen "Ich" recht nahe. Noch heute wie früher mag ich Fschstäbchen. Dazu gehört nicht nur eine möglichst frische Zitrone, auch Mayonnaise gehört dazu. Und das nicht zu knapp...